Luc Montagnier, ein Franzose, erhielt 2008 den Nobelpreis für Medizin für seine Forschungen in Virologie. Er war u.a. beteiligt an der Entdeckung der Genese des HIV-Virus. Bei seinen Forschungen stieß er letzthin auf eine Beobachtung, die die Fachwelt schon fast schockierte. Denn es ist immer ein Schock, wenn bisherige Überzeugungen über Vorgänge in der Natur plötzlich in Frage gestellt scheinen. Was Montagnier beobachtete und nach einer Meldung der Zeitung „The Australian“ am 5. Juli 2010 auf einer Fachkonferenz Anfang Juli 2010 (das Lindauer Nobel-Preisträger-Treffen in Deutschland mit 60 Nobelpreisträgern und 700 anderen wissenschaftlichen Teilnehmern laut dem "The Australian"-Artikel) vortrug ist das Folgende (im Internet findet man auch deutsche Artikel dazu):
Mikroorganismen, d.h. Bakterien und Viren, seien fähig, niederfrequente Radiowellen auszustrahlen, deren Quelle in der DNS dieser Mikroorganismen liegt. Und – das ist das Verblüffende – daraufhin ordneten sich in bestimmten wässrigen Lösungen die Wassermoleküle in Nanostrukturen, die dann selbst zur Quelle gleichartiger Radiowellen wurden. Das Phänomen blieb selbst dann erhalten, wenn die Lösungen so weit verdünnt wurden, dass in ihnen rein rechnerisch kein DNS-Molekül der Mikroorganismen mehr vorhanden sein konnte.
Montagnier beschäftigte sich mit diesem Phänomen, weil er hofft, damit die Diagnostik auf Viren verbessern zu können. Über einen solchen Mechanismus ließen sich frühere Infektionen und Erkrankungen nachweisen.
Bisher ist das eine wissenschaftliche Beobachtung im Rang einer Hypothese, d.h. es gibt einzelne Indizien für einen Ablauf, aber noch keine Theorie, die das Beobachtete vollständig erklären könnte.
Bisher wurde seitens der Naturwissenschaft jede These – und es gab auch bisher schon einige Indizien – bestritten, dass Wassermoleküle auf solche Art „programmiert“ werden könnten.
Außer dem diagnostischen Nutzen, der bei Montagniers Forschungen Ziel solcher Untersuchungen ist, stützt seine Beobachtung aber noch eine andere Hypothese, die bisher umstritten, da nicht klar beweisbar ist: die Funktionsweise, auf der die Verwendung hochpotenter (also extrem stark verdünnter) homöopathischer Mittel beruhen könnte. Sicherlich wurde schon von vielen Homöopathen simpel festgestellt – und da werden immer wieder systematisch Tests durchgeführt -, dass so etwas zu geschehen scheint. Aber es fehlten die (bio-)chemischen und –physikalischen Grundlagen dafür, so dass einige sich mit abenteuerlichen spiritistischen Thesen behalfen, die natürlich die Glaubwürdigkeit gegenüber wissenschaftlich orientierten Menschen und frommen Menschen, die sich mit esoterischen Dingen schon die Finger verbrannt hatten, nicht gerade erhöhten.
Da gerade um die Homöopathie ein mehr ideologischer als medizinischer Kampf tobt, ist zu hoffen, dass die Forschung hier tatsächlich weitere Ergebnisse bringt, die alles auf den Boden der Vernunft zurückbringen.
Die ersten Rezensionen sind eher kritisch. "Genie oder Wahnsinn" lautete ein Titel.
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